Julius-Campe-Preis 2016 für das Netzwerk der Literaturhäuser

Ehrung des literaturhaus.net für die Verdienste um die deutsche Literatur

Die Auszeichnung, die auf Julius Campe, einen der größten Verleger der deutschen Geschichte (1792-1867) und Entdecker Heinrich Heines zurückgeht, würdigt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und -vermittelnde Verdienste erworben hat. Sie ist mit 99 Flaschen edlen Weins und dem bei Hoffmann und Campe Verlag erschienenen Faksimile Heines »Französischer Zustände« dotiert.

Daniel Kampa, Verleger von Hoffmann und Campe, begründet die Entscheidung:
»Literatur ist vielerorts zu Hause. Zu den schönsten Orten gehören sicherlich die Literaturhäuser in Basel, Berlin, Göttingen, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, Rostock, Salzburg, Stuttgart, Wien, Wiesbaden und Zürich, die heute das seit 2008 bestehende Netzwerk literaturhaus.net bilden. Als Treffpunkt für Autoren, Leser und Literaturinteressierte sind Literaturhäuser eine wertvolle und unverzichtbare Einrichtung im Kulturleben jeder Stadt. Sie bieten der Literatur eine prominente Bühne für Begegnungen und Inspirationen. Hier wird das Lesen zum Ereignis, hier werden Bücher lebendig. Wenn – wie Cicero einst sagte – ein Haus ohne Bücher wie ein Körper ohne Seele ist, sind es die Literaturhäuser, die in vielen Städten die Seele der Bücher zum Schwingen bringen. Das Netzwerk der Literaturhäuser dient dem Austausch von Erfahrungen, Konzepten und Kontakten und leistet so einen essenziellen Beitrag zur fortwährenden Weiterentwicklung und Neuerfindung dieser so wichtigen Institution. Mit gemeinsamen Projekten, Veranstaltungen, Werbeaktionen, der Initiative Junges Literaturhaus und dem Preis der Literaturhäuser hat das Netzwerk seit seiner Gründung die Ausstrahlungskraft der Literaturhäuser als Zentren des literarischen Lebens und der Literaturvermittlung enorm gesteigert. Die Arbeit und Wirkung des Netzwerks Literaturhaus kann daher nicht hoch genug gewürdigt werden.

Das Netzwerk ermöglicht es, Erfahrungen und Kontakte auszutauschen und über gemeinsame Projekte und Mittelakquisition im deutschsprachigen Raum als Literaturvermittler zu wirken. Die inzwischen auch international anerkannte Marke Literaturhaus soll gestärkt werden. Ziel ist es, zu zeigen, wie es auch im digitalen Zeitalter möglich ist, deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur zeitgemäß und innovativ zu verbreiten. Viele der Mitglieder stärken unter dem Label Junges Literaturhaus die Kinder- und Jugendliteratur. Außerdem wird jährlich der Preis der Literaturhäuser verliehen. Mit diesem Preis werden Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, die sich um originelle Lesungskonzepte bemühen und Abende in den Literaturhäusern zu unvergesslichen Live-Erlebnissen machen.«

Die Verleihung erfolgte im Rahmen der Frankfurter Buchmesse am Freitag, den 21. Oktober 2016, im Haus des Buches. Die Laudatio hielt der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil.