»Das Buch der Opritschniks« von Vladimir Sorokin und Yaroslav Schwarzstein

Ausstellung im Literaturhaus Salzburg

Die Ausstellung zeigt in einer sakralen Inszenierung »Das Buch der Opritschniks«: Objekt und ausgewählte Druckbögen des russischen Schriftstellers Vladimir Sorokin (Text) und des Künstlers Yaroslav Schwarzstein (Grafik). Die Arbeit basiert auf dem Sorokin-Roman »Der Tag des Opritschniks«, eine satirische Anti-Utopie, der die Welt des russischen Mittelalters mit jener eines neureichen Russlands von 2027 in eins setzt.

Sorokin wollte für das Kunstwerk keinesfalls auf alte Texte aus dem fertigen Buch zurückgreifen, sondern mit Schwarzstein etwas Neues, Außergewöhnliches schaffen, das sowohl die Epoche Gutenbergs als auch die sie verschlingenden digitalen Technologien herausfordert. Durch den Sammler Leonid Ogarev kamen die beiden auf die Idee, eine großformatige Buchmappe von gebührendem Umfang mit einer Auswahl graphischer Blätter anzufertigen. Gemeinsam wurde nach der passenden Form für dieses Objekt gesucht; es sollte ein nicht ohne weiteres klassifizierbares künstlerisches Produkt sein, buchstäblich eine Art Meteorit, herabgeflogen aus dem grauenhaften, verschnörkelten, feudalen Hightech-Moskau von 2028.

Nach fast zwei Jahren Arbeit entstand – im Wechselspiel der beiden Künstler – ein eigenständiges Objekt, das aus großformatigen Siebdruckbögen besteht, die im Handpressverfahren hergestellt wurden, Grafiken Yaroslav Schwarzsteins und Kalligrafien Vladimir Sorokins vereint; in den besonderen Exemplaren schwelt eine Vorahnung dessen, was heute in der Luft liegt.

Ausstellung bis 9. August 2019

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen

Weitere Informationen unter: www.literaturhaus-salzburg.at