Basel hat eine lange Tradition als Stadt des Buches: Hier ist der älteste Verlag der Welt, Schwabe Verlag und Druckerei, zu Hause sowie seit 1435 die Papiermühle. Wen wundert es da, dass gerade hier das erste Literaturhaus der Schweiz im Jahr 2000 seine Türen öffnete. Neben Lesungen bot es bereits in den ersten Jahren eine breite Palette weiterer Aktivitäten an, u.a. das Programm „Writer in Residence“, dank dem die spätere Nobelpreisträgerin Herta Müller, Raoul Schrott oder Terezia Mora während je drei Monaten Gäste des Hauses waren. Seit 2006 hat das Literaturhaus Basel an der Barfüssergasse 3 ein festes Zuhause, sinnigerweise in einer ehemaligen Druckerei.
Das Literaturhaus Basel ist ein gastlicher Ort für eine lebendige Literaturvermittlung und einem breit gefassten Literaturbegriff verpflichtet: Pro Jahr finden hier rund hundert Veranstaltungen mit namhaften Autorinnen und Autoren aus der Region, aus allen Teilen der Schweiz und der ganzen Welt statt. In Veranstaltungsreihen wie „Werte im Wandel“ oder „Grosse Gefühle“ diskutieren Fachpersonen aus unterschiedlichsten Gebieten über Themen am Puls der Zeit. Zu den Kooperationspartnern des Literaturhauses gehören beispielsweise das Forum für Zeitfragen, Culturescapes oder die basel sinfonietta, aber auch zahlreiche Verlage, Buchhandlungen, die Universität, Schulen und Kulturinstitutionen.
Im Januar findet das Internationale Lyrikfestival Basel statt, in dessen Mittelpunkt neben der Lyrikvermittlung auch die Übersetzung steht. Der Lyrikpreis – mit 10‘000 CHF dotiert und der einzige seiner Art in der Schweiz – ging 2012 an Klaus Merz.
Auch Kinder und Jugendliche sind gern gesehene Gäste im Literaturhaus Basel: Regelmässig finden Geschichtennachmittage für Kinder statt, auch mit namhaften Gästen wie Rafik Schami. Jugendliche kommen in Workshops mit Autorinnen und Autoren auf ihre Kosten, lernen zu rappen und slammen und zeigen ihr Können auf der Literaturhausbühne. Schliesslich bietet Schülerinnen und Schülern einen Einblick in Berufe, die im Zusammenhang mit Literatur stehen.
Verschiedene Kurse, Lesezirkel und literarische Spaziergänge bieten über das ganze Jahr Gelegenheit, auf den Spuren von Autorinnen und Autoren die Stadt Basel zu erkunden oder das eigene Lesen und Schreiben mit Gleichgesinnten in Schwung zu bringen.
Das Café »Kafka am Strand« ist die Verbindung zwischen Kulinarischem und Kultur und lädt zum Diskutieren und Verweilen ein. Tagsüber ist das Café eine ruhige Oase, offen für Gespräche und zum Stöbern in gut gefüllten Bücherregalen.
Leitung: Katrin Eckert
Katrin Eckert ist seit dem 1. Oktober 2008 Intendantin des Literaturhauses Basel. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Literaturkritik in Zürich und Berlin. Nach dem Lizentiatsabschluss an der Universität Zürich war sie von 1991 – 1996 Lektorin und PR-Beauftragte (bis 1993) im Benziger Verlag. 1998 übernahm sie das Lektorat im Pendo Verlag, wo sie die Bereiche Belletristik (mit einem Schwerpunkt Schweizer Literatur) und Sachbuch betreute. Mehrere Jahre war sie auch PR-Verantwortliche. 2004 arbeitete sie in London bei verschiedenen literarischen Agenturen, bevor sie als Programmleiterin und Geschäftsführerin Schweiz zum Pendo Verlag zurückkehrte. Sie verfügt über ein dichtes Beziehungsnetz im Literaturbetrieb. Katrin Eckert engagiert sich mit Leidenschaft für die Produktion und Vermittlung von Literatur. Gute Kontakte im Bereich des regionalen, nationalen und internationalen Literaturschaffens sowie des Verlagswesens sind ihr wichtig. 2010 und 2011 war sie für das Festivalprogramm der BuchBasel verantwortlich. Seit Juni 2012 hat sie die Gesamtleitung von LiterturBasel inne, inklusive Leitung des Internationalen Buch und Literaturfestivals BuchBasel. Sie ist Schweizerin und wohnt in Basel und Zürich.
Tätigkeit als Herausgeberin:
Binnenwelten: Stimmen aus der Schweiz. Zürich: Pendo, 1998. Die schönsten Schweizer Liebesgedichte. Zürich: Pendo, 2004. Das Buch der Schweiz: die klügsten Köpfe: die besten Ideen. München: Pendo, 2006. Das Theater von Urs Widmer. Frankfurt am Main: Verlag der Autoren, 2008