»Wir Schauspielerinnen sind erst auf der Bühne in unserem Element – wir stolpern nur im Leben.« Carola Neher, 1927
Ende 2013 wurde auf Anregung von MEMORIAL Deutschland in ihrer Geburtsstadt München eine Straße nach Carola Neher benannt, in diesem Zusammenhang entstand die Ausstellung. Georg Becker, Carola Nehers und Anatol Beckers 1934 geborener Sohn, der seit 1975 in Augsburg lebt, hat jahrzehntelang ein umfangreiches Archiv zusammengetragen, das hier erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und das Schicksal Carola Nehers vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte vergegenwärtigt.
1900 in München geboren, hatte Carola Neher bereits 1922 kleine Auftritte an den Münchner Kammerspielen, wo damals Brecht als Dramaturg arbeitete. Nach Stationen in der Provinz brachten vor allem die ganz auf sie zugeschnittenen Stücke Klabunds rasch den Durchbruch: An der Seite der berühmtesten Schauspieler trat die Neher, von der Kritik bejubelt, ab 1926 an allen wichtigen Bühnen Berlins auf. Von Georg Kaiser, Bronnen, Feuchtwanger, Wedekind, Benn, Heinrich Mann, Arnold Zweig, Hasenclever … verehrt, waren es dann vor allem Brecht (1929 »Happy End«, 1932 Hörstück »Die heilige Johanna der Schlachthöfe«) und der Musiker Hermann Scherchen, die Carola Nehers politische Urteilskraft beeinflußten.
Eröffnung am 28. Oktober
Begrüßung durch die Kuratoren Lutz Dittrich und Bettina Nir-Vered (MEMORIAL Deutschland, München), Petra Kraus (Deutsches Theatermuseum) und Micha Neher (Neffe Carola Nehers), anschließend ausschnittweise Präsentation des Carola Neher-Programms »Kalte Füße, heißes Herz« durch Studenten der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«
Öffnungszeiten
Mittwoch – Freitag: 14 – 19 UhrSamstag – Sonntag: 11 – 19 Uhr
Führungen am 13. und 17. November sowie am 11. Dezember um 11.30 Uhr
Eintritt: 5,-/3,- Euro
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Literaturhauses Berlin.