Von der Fiktionalisierung der Welt und ihrem Gegenteil.
Was hat die Kunst, aus einem Buch wieder herauszukommen, mit Zukünftigkeit zu tun? Wie kann identitäres Sprechen durch die Figur des Zwischenmenschen unterbrochen werden? Und wie ist den realitätsmächtigen Fiktionen zu begegnen, denen wir uns in politischen und ökonomischen Diskurses gegenüber sehen? Kathrin Röggla bürstet die Kategorien gegen den Strich. Ästhetisches und Politisches stehen in stetem Wechselverhältnis, die Felder sind nicht voneinander zu lösen, die gegenseitige Durchdringung entlangzugehen bedarf es nicht nur der Kunst, aus Büchern wieder herauszufinden, oder etwa eine Grammatik der Fehler zu erlernen, zwischen den Genre- und Medienstühlen zu stehen und dabei Spielanleitungen zu entwerfen, sondern auch, einen Realismus zu suchen, der stets erst im Werden ist.
Kathrin Röggla, *1971 in Salzburg und seit langem in Berlin lebend, schreibt sowohl Prosa, Theatertexte und Hörspiele als auch Essays. Zuletzt erschienen von ihr «Nachtsendung. Unheimliche Geschichten» (Fischer 2016) und «Die falsche Frage. Über Theater, Politik und die Kunst das Fürchten nicht zu verlernen» (Essays, Verlag Theater der Zeit 2015). Für ihr Werk hat sie zahlreiche Preise erhalten. Als amtierende Vizepräsidentin der Akademie der Künste in Berlin versucht sie, über ihr Werk hinaus, Anschlüsse zwischen Politik, Kunst und Theorie herzustellen.
An den Freitagen nach den Vorlesungen (11./ 18./ 25. November) findet am Deutschen Seminar der Universität Zürich, Schönberggasse 9, 8001 Zürich ein Kolloquium (10.15 bis 12 Uhr) statt, in dem Kathrin Röggla mit Studierenden und Interessierten über ihre Texte spricht.
Termine: Donerstag 10., 17., 24. November, 20.00 Uhr
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Homepage des Literaturhauses Zürich.