Literatur auf ARTE im März

Literatur auf ARTE – März 2023

Sonntag, 5. März – 20.15 Uhr
»Kanonenboot am Yangtse-Kiang«
Spielfilm, USA 1966
Kriegsdrama von Robert Wise nach dem gleichnamigen Roman von Richard McKeena über den chinesischen Bürgerkrieg.

Montag, 6. März – 14.20 Uhr
»Der talentierte Mr. Ripley«
Spielfilm, USA 1999
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans der Autorin Patricia Highsmith besetzt mit Matt Damon und Jude Law wurde für fünf Oscars nominiert. 

Montag, 6. März – 22.35 Uhr
»Ein Engel an meiner Tafel«
Spielfilm, Neuseeland 1990
Ein bei den Filmfestspielen in Venedig mit sieben Preisen ausgezeichnete Film nach dem Roman von Janet Frame mit Kerry Fox in der Hauptrolle.

Sonntag, 12. März – 10.35 Uhr
»Die Kanonen von Navarone«
Spielfilm, Großbritannien/USA 1961
Kriegsfilm von J. Lee Thompson nach der gleichnamigen Romanvorlage von Alistair MacLean.

Sonntag, 12. März – 20.15 Uhr
»Rebecca«
Spielfilm, USA 1940
Drama von Alfred Hitchcock nach dem gleichnamigen Roman der englischen Schriftstellerin Daphne du Maurier, ausgezeichnet mit dem Oscar für den besten Film. 

Montag, 13. März – 23.10 Uhr
»Den Seinen gibt’s der Herr«
Spielfilm, Frankreich 1963
Rasante Komödie mit liebenswerten Charakteren von Jean-Pierre Mocky, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Michel Servin.

Mittwoch, 15. März – 00.50 Uhr
»Fritzi – Eine Wendewundergeschichte«
Animationsfilm, Belgien/Deutschland/Luxemburg 2019
Eine Wendewundergeschichte über die Friedliche Revolution 1989 aus dem Blickwinkel eines Kindes, inspiriert durch das Kinderbuch »Fritzi war dabei« von Hanna Schott.

Sonntag, 19. März – 20.15 Uhr
»Die Brücke von Arnheim«
Spielfilm, Großbritannien/USA 1977
Starbesetzte Verfilmung des gleichnamigen Buches von Cornelius Ryan mit Sean Connery und Michael Caine.

Montag, 20. März – 21.35 Uhr
»Die Spitzenklöpplerin«
Spielfilm, Deutschland/Frankreich/Schweiz 1977
Liebestragödie basierend auf dem Roman »La dentellière« von Pascal Lainé, mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle.

Sonntag, 26. März – 21.55 Uhr
»Der schmale Grat«
Spielfilm, USA 1998
Kriegsdrama basierend auf dem Roman »Insel der Verdammten« von James Jones, der die Schlacht um Guadalcanal selbst erlebte.

Programmänderungen vorbehalten.

Weitere Informationen unter Literatur bei ARTE

Kooperation literaturhaus.net mit dem BÜCHERmagazin

Das BÜCHERmagazin und die Literaturhäuser Hamburg, Rostock, Berlin, Köln, Stuttgart, München, Salzburg, Graz, Basel und Zürich kooperieren.

BÜCHERmagazin, das heißt: Literatur in Farbe. Das Magazin für Literaturbegeisterte verschafft mit unterhaltsamen Interviews, Features und Reportagen sowie rund 140 Rezensionen einen fundierten Überblick und spannende Einblicke in die Buch- und Hörbuch-Welt. BÜCHERmagazin stellt seinen Lesern die gesamte Palette des Buchmarktes vor: Debüts wie Klassiker, Bestseller wie Wiederentdeckungen – und das in allen Genres. In jeder Ausgabe werden 250 unabhängige Empfehlungen aus dem Buch- und Hörbuchsegment vorgestellt. Das Team aus bekannten Kritikern und Journalisten nimmt die wichtigsten belletristischen Novitäten kritisch und fundiert unter die Lupe. Sechsmal im Jahr leistet das Premium-Magazin für Literaturbegeisterte Entscheidungshilfe beim Buch- und Hörbuchkauf und liefert exklusive Beigaben wie Hörbuch- und E-Book-Downloads.
Das BÜCHERmagazin ist im gut sortierten Zeitschriften- und Buchhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich oder im falkemedia-shop.de.

Das Netzwerk der Literaturhäuser sowie die einzelnen Häuser werden in ganzseitigen Artikeln im BÜCHERmagazin vorgestellt.
Die Abonnenten des BÜCHERmagazins erhalten eine Karte, die ihnen ermäßigten Eintritt zu regulären Veranstaltungen in den genannten Literaturhäusern ermöglicht.
Hier finden Sie die Kontaktdaten der einzelnen Häuser, um sich über die Veranstaltungen zu informieren.

Die »Marke« Literaturhaus weiter stärken – Ein Interview

Das Netzwerk von 14 Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird seit sechs Jahren vom Hamburg aus betreut; die Geschäftsführung hat Ursula Steffens inne. Außerdem vergibt es einmal jährlich den Preis der Literaturhäuser. Anlaß genug, Rainer Moritz einmal genauer dazu zu befragen. Ein Gespräch mit buchmarkt.de.

Was genau ist unter dem Netzwerk der Literaturhäuser zu verstehen?

Rainer Moritz: Begonnen hat alles Ende der 1990er-Jahre. Damals kam es erstmals zu einer Zusammenarbeit zahlreicher deutschsprachiger Literaturhäuser, die seit 2002 in einem losen Verbund und seit 2008 in einem gemeinnützigen Verein unter dem Namen „literaturhaus.net“ agieren. Mittlerweile besteht das Netzwerk aus 14 Häusern, neun aus Deutschland – darunter das 1986 gegründete und damit älteste Literaturhaus Berlin –, drei aus Österreich und zwei aus der Schweiz.

Welche Aktivitäten betreibt dieses Netzwerk?

Rainer Moritz: Das Netzwerk ermöglicht es zuerst, Erfahrungen und Kontakte auszutauschen und über gemeinsame Projekte und Mittelakquisition im deutschsprachigen Raum als Literaturvermittler zu wirken. Es geht darum, die inzwischen auch international anerkannte „Marke“ Literaturhaus zu stärken und zu zeigen, wie es auch im digitalen Zeitalter möglich ist, deutschsprachige und internationale Gegenwartsliteratur zeitgemäß und innovativ zu verbreiten.
Häufig im Verbund mit unserem Medienpartner ARTE kam es in der Vergangenheit so zu großen gemeinsamen Projekten wie „August 1914. Autoren blicken auf die Städte Europas“, Lesereisen und Plakataktionen wie „Poesie in die Stadt“. Zudem stärken viele der Mitglieder unter dem Label „Junges Literaturhaus“ die Kinder- und Jugendliteratur.

Was hat es mit dem Preis der Literaturhäuser auf sich?

Rainer Moritz: Die alljährliche Verleihung dieses Preises auf dem Blauen Sofa der Leipziger Buchmesse gehört zu den zentralen Aktivitäten des Netzwerkes. Von Anfang an, als 2002 Ulrike Draesner den Preis erhielt, ging es nicht darum, den vielen existierenden Literaturpreisen einen weiteren beliebigen Preis hinzuzugesellen. Stattdessen wollen wir Autorinnen und Autoren auszeichnen, die sich im originelle Lesungskonzepte bemühen und Abende in den Literaturhäusern zu unvergesslichen Live-Erlebnissen machen. Zu den Preisträgern zählen etwa Peter Kurzeck, Judith Schalansky, Feridun Zaimoglu, Elke Erb, Sibylle Lewitscharoff, Nicolas Mahler, Ilija Trojanow oder 2016 Ulf Stolterfoht.

Wie finanziert sich das Netzwerk?

Rainer Moritz: Neben der Kooperation mit unserem Kulturpartner ARTE dürfen wir bei Einzelprojekten immer wieder auf die Förderung von Stiftungen und vergleichbarer Einrichtungen zählen. Alle Häuser leisten einen – nach Jahresbudget gestaffelten – Monatsbeitrag, mit dem unter anderem die von Ursula Steffens verantwortete Geschäftsstelle getragen wird.

Ist das Netzwerk der heimliche Drahtzieher des Literaturbetriebs?

Rainer Moritz: Sicher nicht, dazu ist der Literaturbetrieb hierzulande zu vielgestaltig und offen. Dennoch fungieren die einzelnen Literaturhäuser natürlich als „gatekeeper“; das heißt, sie versuchen durchaus auf unterschiedliche Weise zu propagieren, was sie für bedeutsame Literatur halten, welche Themen debattentauglich sind und wie sich innerhalb des dominierenden Mainstreams komplexe literarische Formen durchsetzen lassen. Wenn wir in diesem Sinne die richtigen Drähte ziehen, soll mir das recht sein.

Was war für Sie zuletzt der beeindruckendste Literaturhausabend?

Rainer Moritz: Fraglos der mit David Grossman, der seinen grandiosen Roman Kommt ein Pferd in die Bar (Hanser) vorgestellt hat – zusammen mit der Literaturkritikerin Gabriele von Arnim und dem Schauspieler Helmut Mooshammer. An diesem Abend hat man gespürt, warum wir Literatur brauchen, mehr denn je.

»Während des Gehens verloren wir unser Gesicht«

Die Ausstellung zeigt Bilder der Künstlerin Ceija Stojka. Sie wurde 1933 in der Steiermark als eines von sechs Kindern einer Lovara-Roma-Familie geboren und kurz vor ihrem zehnten Geburtstag von den Nazis nach Auschwitz, dann nach Ravensbrück und schließlich nach Bergen-Belsen deportiert. Ihr Werk ist eines der wenigen, das den Genozid an den Roma und Sinti aus der Perspektive einer überlebenden Romni behandelt – ein Genozid, der auch in Österreich lange Jahre nicht wahrgenommen wurde und noch immer nicht hinlänglich im öffentlichen Bewusstsein verankert ist.

Erst Mitte der 1980er Jahre begann Ceija Stojka Worte und bildnerische Ausdrucksmittel für das Erlebte zu finden und durchbrach gemeinsam mit ihrem Bruder Karl Stojka als erste in Österreich das Schweigen über die Verfolgung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus und die Diskriminierung in der Zweiten Republik. Ab diesem Zeitpunkt trat sie in der Öffentlichkeit als Romni und Künstlerin auf und vermittelte unermüdlich ihre Erlebnisse als warnende Erinnerung mit dem Ziel, dass so etwas »nie wieder« geschieht.

Ihre Werke erregten international große Aufmerksamkeit und wurden in vielen europäischen Ländern sowie in der Türkei, in Japan und den USA ausgestellt; ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise sowie den Titel »Professorin« verliehen.

Ceija Stojka starb im Jänner 2013, doch die Erinnerung an sie lebt genauso weiter wie ihr Schaffen; und auch wie die Notwendigkeit, immer wieder gegen Rassismus, Antiziganismus und Vorurteile jeglicher Art aufzutreten. 71 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wird nun diese Ausstellung gezeigt, die Torturen in den Lagern, die Erniedrigungen, Todesangst und Degradierung zu einer Nummer schildern. Aber nicht nur die Erinnerungsbilder an die gewaltvollen Szenen ihres jahrelang erduldeten Leidens, die sich ihr als Kind tief ins Gedächtnis eingebrannt haben, bilden die Vorlagen ihrer Zeichnungen und Gemälde. Die Bilder spiegeln auch ihre (Alb-)Traume, ihre Wünsche und ihre Hoffnungen.

Mit freundlicher Unterstützung des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und mit Dank an die Familie Stojka und an die Kuratoren Andrea und Bernhard Hummer.

Radio Literaturhaus

Seit 1999 ist das Literaturhaus Salzburg on air und sendet jeden zweiten Sonntag und den darauf folgenden Dienstag im Monat eine Stunde lang auf der Frequenz der Radiofabrik (107,5 & 97,3 MHZ). Die Sendung gibt es auch zum Nachhören auf www.cba.fro.at. Für die Programmgestaltung ist seit 2009 Waltraud Hochradl zuständig.

Thematisch lehnt sich das Radioprogramm an das Veranstaltungsangebot des Literaturhauses an: Literaturveranstaltungen werden angekündigt oder im Nachhinein aufbereitet. Wichtiger Bestandteil sind Ausschnitte aus den Veranstaltungen. Die Sendereihe bringt Literatur im Allgemeinen zur Sprache – und im Besonderen die, die im Literaturhaus Salzburg von den verschiedenen Literatureinrichtungen veranstaltet und gelebt wird.

Sendetermine und Podcasts finden Sie auf www.radiofabrik.at.

»Dichterlesen.net«

Dichterlesen.net ist ein gemeinsames Projekt des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) und des Deutschen Literaturarchivs Marbach (DLA) und seit dem 3. Oktober 2015 online. Gemeinsam haben es sich die kooperierenden Einrichtungen zum Ziel gesetzt, ihre Veranstaltungsmitschnitte aus einem halben Jahrhundert deutscher und internationaler Literaturgeschichte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Herzstück des Projektes bildet das Online-Tonarchiv, in welchem die Audio-Aufnahmen literarischer Veranstaltungen (u.a. Lesungen, Diskussionen, Werkstattgespräche und Colloquien) der beteiligten Institutionen weltweit zum kostenfreien Nachhören angeboten werden.

Erweiternd zum Vorgängerprojekt Lesungen.net wird das Archiv ergänzt um kuratierte, virtuelle Themenräume – den Auftakt machen Julia Schoch und Marcel Beyer mit ihrem Raum »Literatur der Mauerrisse«. In diesem haben sich die beiden Autoren in die Tonarchive des Literaturarchivs Marbach und des LCBs vertieft und jeweils einen audiovisuellen Onlineparcours mit Bild-, Text und Tonexponaten kreiert. Zu entdecken gibt es einmalige Audioaufnahmen von Veranstaltungen beider Literatureinrichtungen vor und nach der historischen Zäsur 1989 u.a. mit Oskar Pastior, Ernst Jandl, Sarah Kirsch und Volker Braun.

Nähere Informationen zum Themenraum »Literatur der Mauerrisse« finden Sie auf www.dichterlesen.net.