„Das Gedicht, auch das schwierige Gedicht, muß in die Subway, in die großen Tageszeitungen, es muss im Radio zu hören sein, im Fernsehen muss es aufleuchten. Es muss, wie Strom, wie Tankstellen zur Verfügung stehen.“
Joachim Sartorius
Das Projekt „Literaturhaus bringt Poesie in die Stadt“ unterwandert die marktförmigen Oberflächen unserer Städte und bereichert den öffentlichen Raum durch poetische Energie. Passanten und Touristen werden sommers zu Entdeckern im Stadtraum und flüchtigen oder versunkenen Betrachtern der auffälligen Plakate mit internationaler Lyrik in deutscher Sprache. Jeweils im Juli und August erscheinen die Gedichte in den Literaturhausstädten auf Werbeträgern im Straßenbild, in Fußgängerzonen, Bahnhöfen oder an Bussen. Lyrik wird auf Flächen im städtischen Raum dargeboten, die normalerweise von Werbeplakaten besetzt sind. Der urbane Raum wird dadurch nicht nur intelligent für die Kommunikation genutzt, sondern qua Literatur auch gestaltet, verändert und kritisch kommentiert. Die Literaturhäuser lösen ihren Anspruch ein, auch über die Grenzen ihres jeweiligen Hauses, über Vortrag und Lesung hinaus im öffentlichen Raum zu wirken. Dem kommerziellen Interesse der Werbeplakate wird das ‚interesselose Wohlgefallen’ an der Sprache entgegen gesetzt. Das einzige Bedürfnis, das die Poesie-Plakate wecken, ist das Bedürfnis nach Literatur. Die Lust an der Sprache kostet den flanierenden Plakat-Leser keinen Cent und bietet noch dazu ein schön anzuschauendes Leseerlebnis in einem überraschenden Kontext.
Als Autoren konnten in den vergangenen Jahren unter anderem Marcel Beyer, Jürgen Becker, Günter Grass, Durs Grünbein, Elfriede Jelinek, Herta Müller, Oskar Pastior, SAID, Raoul Schrott und Wolf Wondratschek gewonnen werden. Die Plakataktion 2007 brachte die Poesie von Kinder und Jugendlichen in die Stadt. Das Projekt „Poesie in die Stadt“ wird stets durch weitere Veranstaltungen vor Ort in den Literaturhäusern begleitet. Bei flankierenden Lesungen treten die Autoren der „Poesie“ live oder in den Medien auf. Die plakatierten Gedichte können zudem als Postkarten oder E-Cards im Internet verschickt werden.
2011: Isländische Poesie
2009: Chinesische Poesie
2007: Junge Poesie
2005: Fußball-Lyrik
2004: Adelbert-von-Chamisso-Preisträger
2003: Internationales Lyrikforum
Zu den Sponsoren und Förderern des Projekts zählten: DIFA (Deutsche Immobilien Fonds AG), Montblanc, Kulturstiftung des Bundes, Robert Bosch Stiftung, DFB Kulturstiftung, vodafone Stiftung, Fachverband Außenwerbung, Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, ILG-Außenwerbung, DERG Deutsche Eisenbahn Reklame, awk Außenwerbung, Ströer out of home media, ILG Außenwerbung, MOPLAK Medien Service GmbH, Kölner Außenwerbung, JCDecaux, die Objektwerbung Salzburg, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung und ARTE, der Medienpartner des literaturhaus.net.