Die Programmleiterinnen und Programmleiter der Literaturhäuser Berlin, Hamburg, Frankfurt, Salzburg, München, Köln, Stuttgart und Leipzig ehren Uwe Kolbe als einen Autor, dessen Lesungen sich durch das gelungene Zusammenspiel von Textqualität, Vortragsart und Dramaturgie auszeichnen.
Der Lyriker, Essayist und Übersetzer Uwe Kolbe hat einen neuen Ton in die junge deutsche Literatur gebracht. Er erhob seine Stimme gegen die Verkrustungen der Macht, sprach öffentlich aus, was seine Generation bewegte, forderte das Publikum und wurde dafür von ihm gefeiert und verehrt. Als Übersetzer gelangen ihm kongeniale Übertra-gungen von Federico García Lorca, Geoffrey Hill oder zuletzt von Hwang Chi-Woo.
In seinem Vortrag macht Uwe Kolbe die Erfahrungen aus zwei Gesellschaftssystemen transparent, er bildet Wirklichkeit in ihrer Komplexität ab. “Hochgradige Irritation” sei “sein bestes Erbteil”, behauptet der Autor. Dank einer kritischen Sicht auf seine Umgebung, die sich Uwe Kolbe bewahrt hat, vermag er es, diese Irritation immer neu und berührend in Worte zu fassen. Er spielt meisterlich mit der Sprache und mit traditionellen Formen; er bricht sie auf, um seine Inhalte scheinbar leichtfüßig zu transportieren.
Zu seinen Publikationen zählen: Nicht wirklich platonisch, Gedichte (Suhrkamp 1994); Vineta, Gedichte (Suhrkamp 1998); Abschiede und andere Liebesgedichte (Suhrkamp 1999); Die Farben des Wassers, Gedichte (Suhrkamp 2001); Der Tote von Belintasch, Kriminalerzählung (Wunderhorn 2002); Thrakische Spiele, Kriminalroman (Nymphenburger 2005).