Die Dichterin Elke Erb, geboren 1938 in Scherbach in der Eifel, erhält den diesjährigen Preis der Literaturhäuser. Das gaben die Programmleiterinnen und Programmleiter der Literaturhäuser Berlin, Frankfurt, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich bekannt. Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) und Thomas Kapielski (2010).
Begründung der Jury
Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Elke Erb als eine Autorin, die sich in besonderem Maße um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat. Elke Erbs Werk hinterlässt Spuren: im Leser, den die Gedichte zum Leben brauchen und den sie deshalb suchen, mit aller Kraft, im Zuhörer, den die schnörkellose Ansprache in den Bann schlägt, in den Büchern zahlreicher Dichterfreunde, der jüngeren ganz besonders, und in den eigenen Büchern, die sich kontinuierlich ins Wort fallen und in ihrem In- und Gegeneinander etwas Seltenes entstehen lassen, ein Gesamtwerk. Elke Erbs Werk ist ein lebenslanges Tagebuch, in dem das Artifiziellste sich als das Alltäglichste offenbart, Formstrenge sich als Anarchie, Derbheit sich als Feingefühl und das sich stets auch nach den ersten Blicken auf die Welt zurücktastet. Sie ist noch da heißt ein Gedicht des neuen Bandes meins (roughbooks 2010): »Dieser Tage habe ich erblickt, gefühlt & verstanden, / daß in meinem Schreib-Ich das Kind-Ich, / die Eifeler Ich-Person mitspricht. / Sie ist noch da, ich habe sie erblickt: / Kenntlich an Augen und Stirn.«