Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser Berlin, Frankfurt, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart und Zürich ehren damit Feridun Zaimoglu als einen Autor, der sich in besonderem Maße um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat.
„Was Feridun Zaimoglu vorliest, es wird nicht beschrieben, es passiert – auf der Bühne, vor den Augen des Publikums. Mit unnachahmlicher Emphase schlägt Zaimoglu den Sätzen den Takt. Seine Romane – von Kanak Sprak über Leyla bis Ruß – mäandern zwischen analytischer Präzision und Liebesbrand’, greifen mit vollen Händen ins Grimmsche Wörterbuch und suchen nicht zu verbergen, dass auch das dramatische Schreiben zu den Leidenschaften des Autors zählt. Feridun Zaimoglu ist überdies ein streitbarer Gesprächspartner und ein Verfasser risikofreudiger Essays, etwa über „die Aufklärung als Opium der aufstrebenden Bürgerklasse“ oder über den „Kulturkampf in Deutschland“, über Kopftuch und Minarett. Insgesamt offenbaren sich in Zaimoglus Arbeiten gerade jene Personengruppen als besonders stimmhaft, die in der gegenwärtigen Gesellschaft, beziehungsweise in ihrem Rücken, nur schwer hörbar sind,“ heißt es in der Begründung der Jury.