Das Netzwerk der Literaturhäuser verleiht den Preis der Literaturhäuser 2017 der Autorin und Übersetzerin Terézia Mora. Die 1971 in Ungarn geborene und heute in Berlin lebende Terézia Mora hat bislang ein Werk vorgelegt, das fraglos zum Aufregendsten und stilistisch Verblüffendsten gehört, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat. In ihren – fast alle im Luchterhand Literaturverlag erschienenen – Büchern von »Seltsame Materie« (1999) über »Alle Tage« (2004) und den mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman »Das Ungeheuer« (2013) bis hin zu ihren jüngsten Erzählungen »Die Liebe unter Aliens« (2016) entwickelt sie unverwechselbare Sprach- und Erzählformen, die den Stoffen ihrer Texte einen individuellen, adäquaten Ton verleihen. Bestechend sicher wechselt sie die Register, verirrt sich nie im Wald der Metaphern und variiert den Rhythmus ihrer Sätze meisterhaft. Ihre Prosa, die oftmals in die Lebenssphären von Außenseiterfiguren hineintaucht und so die scheinbar eindeutige Bestimmung von »Normalität« hinterfragt, bildet auf unterschwellige Weise ab, was unsere Gesellschaft insgeheim erschüttert. Terézia Mora, die auch als Übersetzerin aus dem Ungarischen, vor allem der Werke Péter Esterházys, hervorgetreten ist, versteht es zudem, ihre Prosa auf beeindruckende, lange nachhallende Weise vorzutragen. Abende mit Terézia Mora schenken ihren Zuhörern unvergessliche Erfahrungen.
Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren Terézia Mora als eine Autorin, die sich in innovativer Form mit Sprache und Literatur auseinandersetzt und das Publikum in besonders gelungener Weise für diese zu gewinnen weiß. Frühere Preisträger waren Ulrike Draesner (2002), Bodo Hell (2003), Peter Kurzeck (2004), Michael Lentz (2005), Uwe Kolbe (2006), Sibylle Lewitscharoff (2007), Anselm Glück (2008), Ilija Trojanow (2009) , Thomas Kapielski (2010), Elke Erb (2011), Feridun Zaimoglu (2012), Hanns Zischler (2013), Judith Schalansky (2014), Nicolas Mahler (2015) und Ulf Stolterfoht (2016).